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Die schönsten Winterblumen mit Bildern

Der Winter ist die Zeit der Gartenruhe. Die meisten unserer blühenden Schätze aus dem Sommer haben sich in die Erde zurückgezogen, um neue Kräfte zu sammeln. Auch wir als Hobbygärtner dürfen uns nun etwas Ruhe und Gemütlichkeit gönnen, müssen nicht mehr täglich zupfen, schneiden und gießen… Andererseits wäre es trotzdem schön, wenn es beim Rundgang durch den Garten oder über die Terrasse das ein oder andere Farb-Highlight zu entdecken gäbe. Wenn wir uns nicht nur winterharte Stauden mit kahlen oder abgestorbenen Stängeln ansehen müssen, sondern an ein paar Blüten erfreuen könnten. Das Geheimnis heißt hier winterharte Pflanzen, vor allem leuchtende winterharte Blumen. Sie sind bei uns nicht so bekannt wie die Frühblüher à la Krokus und Primel, aber genauso herrlich anzusehen im ansonsten wintergrauen oder weißen Garten.

 

Christrose
Christrose

Blütenpracht auch im Winter?

Winterblumen blühen mitten im Winter. In milden Wintern teilweise schon ab Dezember, sonst eher ab Februar. Wie in den anderen Jahreszeiten auch, zeigen winterharte Pflanzen dabei Wachstum und Blütenfülle abhängig vom Standort mehr oder weniger früh und üppig. Generell gilt, dass vor allem ein guter Windschutz der Entwicklung von Winterblumen förderlich ist. Denn Winterwind kühlt nicht nur zusätzlich, er bricht auch schnee- oder eisverkrustete Zweige ab und trocknet aus. Da winterharte Pflanzen sowieso schon zusehen müssen, wie sie bei gefrorenem Boden genügend Wasser bekommen, stellt häufiger Wind eine zusätzliche Belastung dar. Eine sorgfältige Standortwahl lohnt sich also für winterharte Blumen ganz besonders. Auf dem richtigen Platz entfalten Winterblumen ihren ganzen Charme und beglücken uns mit hervorstechenden Blüh- und Blattwundern. Wer erst einmal zu Weihnachten im eigenen Garten ein Christrosen Sträußchen pflücken konnte oder mitten im Winter den zarten Duft von Zaubernuss, Schneeball oder Chinesischer Winterblüte genießen durfte, der möchte Winterblumen ab sofort nicht mehr missen.

Die schönsten Winterblumen für den Garten

Die Christrose oder Schneerose (Helleborus) ist eine der bekanntesten Winterblumen. Sie sät sich an ihr genehmen Plätzen selbst aus und bildet so mit den Jahren immer üppigere Horste. Dafür bevorzugt sie eher schattige, geschützte Lagen mit kalkhaltigem Lehmboden. Manchmal schon ab November und bis in den April hinein zeigt sie ihre porzellanartigen Blüten in Weiß über Rosa bis Rot. Sie strahlen nicht nur im Garten, sondern halten sich auch im Adventsgesteck lange frisch. Die Zaubernuss (Hamamelis) ist ein weiteres Beispiel für beliebte winterharte Pflanzen. Der Strauch, der schon im Herbst mit wunderschönem buntem Laub brillierte, bezaubert uns ab Ende Dezember mit gelben oder roten einzigartig geformten Blüten. Er wächst langsam und wird bis zu fünf Meter hoch. Die Zaubernuss gehört zur Gruppe „Winterharte Blumen mit Duft“, weshalb sie am besten direkt an den Gartenweg gepflanzt wird.

 

Winterblume
Winterblume

Ebenfalls duftende winterharte Pflanzen sind die attraktiven Schneeballsträucher (Viburnum). Ihre weißen bis zartrosa Blüten sind tatsächlich so rund wie Schneebälle angeordnet – und verwandeln sich übrigens zum Sommer in leuchtend dunkelrote Beeren. Auch der Schneeball kann etwa fünf Meter hoch werden. Wer lieber gelb blühende winterharte Blumen mag, kann auch zum Winterjasmin (Jasminum nudiflorum) greifen. Er zeigt eine sehr flexible Wuchsform und kann als Hänge- wie als Kletterpflanze gezogen werden, um uns von Dezember bis April mit zahllosen knallgelben Blüten zu erfreuen. Ein Leckerbissen für Gärtner, die exotische winterharte Blumen bevorzugen, ist sicher die Chinesische Winterblüte (Chimonanthus praecox). Die Blüten sind außen gelb und innen rot und verströmen von Februar bis März ihren besonderen Vanilleduft. Einziger Wermutstropfen bei der Winterblüte ist, dass sie erst ab dem fünften Standjahr zu blühen beginnt – sie ist also etwas für Geduldige. Winterharte Pflanzen, die zwar nicht blühen, aber durch ihr Laub dem Garten ganzjährig Struktur verleihen, sind natürlich nicht aus dem Gartenplan wegzudenken. Buchsbaum und Rhododendron, Stechpalme und Kirschlorbeer bilden das immergrüne Gerüst, während Farne und Gräser wie Seggen die grüne Zwischenbepflanzung stellen. Da winterharte Stauden in der kalten Jahreszeit meistens ihr Laub eingezogen haben, sorgen diese dafür, dass es auf den Beeten nicht gar zu kahl aussieht.

Winterharte Kübelpflanzen sind ebenfalls ein Augenschmaus

Alle oben genannten Sträucher können grundsätzlich auch in genügend großen Kübeln auf Balkon und Terrasse ihr winterliches Blühfeuerwerk loslassen. Gerade die Chinesische Winterblüte mit ihren maximal zwei Metern Höhe und der formbare Winterjasmin geben attraktive und unempfindliche winterharte Kübelpflanzen ab. Auch die „Rosen des Winters“, die Kamelien, sind beliebte, vielseitige winterharte Blumen. Sie bevorzugen einen eher schattigen Platz mit leicht saurer Erde, an dem sie uns von Februar bis April mit Blüten in verschiedensten Farben verwöhnen. An kleineren Gartensträuchern gibt es eine Vielzahl, die auch gute winterharte Kübelpflanzen stellen, wie zum Beispiel die Skimmie (Skimmia) mit ihren signalroten Beeren und den Feuerdorn (Pyracantha) mit orangefarbener Beerenpracht. Die Mahonie (Mahonia) überzeugt mit wintergrünem Laub und gelben Blüten zum Winterende ab März. Sogar das allseits bekannte und beliebte Heidekraut hat eine Variante für Winterblumen zu bieten: die Schnee- oder Winterheide (Erica carnea), die auch an lichtärmeren Standorten gut gedeiht und ab Januar blüht. Und wer gern mit Blattwerk gestaltet und auf üppige Blüten nicht so viel Wert legt, der ist mit den verschiedenen Formen des Purpurglöckchens (Heuchera) als winterharte Kübelpflanzen gut bedient.

 

Winterblumen
Winterblumen

Allerdings brauchen winterharte Kübelpflanzen generell etwas mehr Zuwendung als im Garten ausgepflanzte Exemplare. Dies liegt schon allein daran, dass ihr Wurzelballen im Kübel viel stärker der Umgebungstemperatur ausgesetzt ist als im Beet. Um Kübelpflanzen winterhart zu präparieren, sollte daher das Pflanzgefäß mit isolierendem Material wie Vlies, Kokosmatten, Noppenfolie oder Sackleinen umhüllt werden. So friert der Wurzelballen bei Minusgraden nicht so leicht durch. Gegen Kälte von unten macht eine Unterlage aus Styropor unsere Kübelpflanzen winterhart. Ein windgeschützter Standort ist für winterharte Kübelpflanzen besonders wichtig. Schließlich ist nicht nur die zusätzliche Kälte unwillkommen. Vor allem große winterharte Kübelpflanzen können bei stürmischem Wetter auch leicht umkippen, da sie sich ja nicht weitläufig in der Erde verankern können.

Klein aber fein – auch winterharte Balkonpflanzen sind sehenswert

Alle kleineren Winterblumen können wir natürlich nicht nur im Kübel, sondern auch in Töpfen oder Balkonkästen als winterharte Balkonpflanzen ziehen. Dabei ist wichtig zu beachten, dass kleinere Pflanzgefäße schneller durchfrieren als große. Der Kälteschutz für winterharte Balkonpflanzen sollte also am besten besonders reichhaltig ausfallen. Neben dem Umwickeln der Pflanzgefäße mit Isoliermaterialien können Blumentöpfe auch in größere Töpfe gestellt werden. Dann kann der Zwischenraum zwischen den Töpfen mit Laub, Stroh, Heu oder Sand als Isolierschicht aufgefüllt werden. Noch wichtiger als bei Kübelpflanzen ist für winterharte Balkonpflanzen, dass wir bei frostfreiem Wetter gießen, damit sie nicht vertrocknen. Wenn wir sie dann noch in eine windgeschützte Ecke des Balkons stellen, steht einer prachtvollen Dekoration unseres Balkons durch winterharte Balkonpflanzen nichts mehr im Wege.

Neben der Winterheide, die auch in kleinen Pflanzgefäßen brilliert, bieten sich auch viele Zwergkoniferen und der Efeu an, um als winterharte Balkonpflanzen immergrüne Akzente auf dem Balkon zu setzen. Selbst zahlreiche Kräuter wie Schnittlauch, Zitronenmelisse, Oregano und Thymian gedeihen auch als winterharte Balkonpflanzen und können sogar mäßig beerntet werden. Und, wer hätte das gedacht, auch das allseits beliebte Stiefmütterchen fällt unter die Rubrik „winterharte Balkonpflanzen“, weil es ohne große Ansprüche auch bei Kälte gedeiht und seine fröhlichen bunten Farbtupfer präsentiert.

Leb wohl Wintertrübsal, es lebe die Farbe!

Damit nach dem Winter die Blühsaison möglichst üppig wieder starten kann, lohnt es sich auch, noch im Herbst winterharte Stauden zu pflanzen. Im ersten Winter können diese häufig etwas Frostschutz gebrauchen, doch dann werden winterharte Stauden von Jahr zu Jahr prächtiger und laufen so bald den einjährigen Blumen den Rang ab. Und wer dazwischen im Garten oder auf dem Balkon noch ein Plätzchen frei hält, der kann mit Winterblumen auch in der dunklen Jahreszeit in Farben-, Blüten- und Blätterpracht schwelgen – fast so, als wäre es schon Sommer.



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